Übersicht der Chronik 2003
01.01.03 - 31.12.03

1 - Vollausbildung bis 31.03.03

1.1 - 01.02. bis 15.02.03 Aufenthalt im GÜZ in der Colbitzer/Letzlinger Heide

1.2 - März 2003 Abbau Jahresurlaub und Entlassung GWDL, sowie AdA


2 - AGA vom 01.04. bis 27.06.03

2.1 - 28.04 bis 30.04.03 Ausbildungsbiwak 1 auf dem StoÜbPl SCHEUEN

2.2 - 20.06.2003 Gelöbnisverbund in der Schulz-Lutz Kaserne in MUNSTER

2.3 - 12.05. bis 16.05.03 Ausbildungsbiwak 2 auf dem StoÜbPl SCHEUEN

2.4 - 03.06. bis 04.06.03 Rekrutenabschlussübung

2.5 - 08.06. bis 09.06.03 Die 3./- beteiligt sich mit einer großen Abordnung von ca. 30 Soldaten am Schützenfest in Klein Hehlen

2.6 - 30.06. bis 20.07.03 Haupturlaubsperiode


3 - SGA vom 21.07. bis 14.08.03

3.1 - 25.07. bis 04.08.03 Kasernenwache

3.2 - 21.07. bis 25.07.03 Ausbildung und Schießen mit G 36 in Vorbereitung auf die U.S.-Wache im Raum Frankfurt/Main


4 - VA vom 18.08. bis 31.12.03

4.1 - 22.08. bis 30.08.03 Altengrabow Gefechtsausbildung mit KPZ

4.2 - 08.09. bis 23.09.03 Erste U.S.-Wache in Hanau, Babenhausen und AFN Frankfurt

4.3 - 26.09.2003 Wechsel des Kompaniechefs

4.4 - 16.10. bis 17.10.03 Panzerschießen in Munster SB 3 zum Erwerb ATN

4.5 - 26.10. bis 05.11.03 RÜZ-Aufenthalt in Munster/Bergen mit anschl. ZugGefSch auf der SB 9 Bergen

4.6 - 11.11. bis 25.11.03 Zweite U.S.-Wache in Hanau, Pioneer und Old/New Argonner Kaserne

4.7 - 16.11.03 Kranzniederlegung in der Patengemeinde Klein Hehlen

4.8 - Okt/Nov. `03 Vorbereitung und Abgabe der KPZ an Verwahrlager Siegelsbach

4.9 - 01.12. bis 12.12.03 Dritte U.S.-Wache in Hanau Pioneer, New/Old Argonner Kaserne

4.10 - 15.12. bis 19.12.03 Entlassungswoche und Weihnachtsessen




Chronik 2003



GÜZ Colbitz/Letzlinger Heide im Februar
Die Kompanie ist im Rahmen eines Gefechtsverbandes dem Panzerbataillon 33 unterstellt. Um die unterstellten Kräfte kennen zu lernen, veranstaltet der Leitverband einen Offizier/Unteroffizierabend. Hierbei stellt sich der Kdr PzBtl 33 vor und weist darauf hin, dass Berührungsängste unbegründet seien und auch er für Fragen und Probleme aller Art jederzeit ansprechbar sei.
Da kamen bei einigen "Altgedienten 33ern" (Hptm Kunz, Lt Rieß, HFw Kempf) richtige "Familiäre Gefühle" auf und ebenso Erinnerungen an gemeinsam erlebte Übungen, wie CMTC, kamen hoch. Die TE-Führer unserer Kompanie saßen an einem Tisch, als der Kommandeur, gerade von der Toilette kommend, besagten Tisch passierte. Die an diesem Tisch sitzenden Personen staunten nicht schlecht, als ein nicht näher benannter Hauptfeldwebel den Kommandeur mit den Worten "Pssst! Herr Oberstleutnant! Kommen Sie doch mal kurz zu uns, bitte!" an den Tisch bat. Das Ganze verbunden mit einer (wie andere meinten) etwas harschen Handbewegung. Nicht näher benannter HFw sagte schließlich zum Kdr: "Herr Oberstleutnant, wir unterhalten uns hier die ganze Zeit über die Frage, ob es wohl möglich wäre, ein Foto vom gesamten Gefechtsverband, so wie damals in Hohenfels, zu machen". Alle am Tisch sitzenden, waren recht erstaunt, dann man sprach eigentlich über ganz andere Dinge. Doch der Kdr PzBtl 33 war von dieser Idee recht angetan und so wurde tatsächlich einige Tage später das entsprechende Foto geschossen. Allerdings nicht nach dem uns bekannten Standard! Es wurde zwar an einem bestimmten Punkt aufgefahren, jedoch ohne dass irgendjemand mal über Funk gemeldet hätte: "Achtung, wir machen jetzt das Foto!". So standen alle herum, einige von ihren Fahrzeugen abgesessen und irgendwann hieß es: "Alles wieder abrücken!". Und was ist mit dem Foto? Schon längst gemacht! Ach so!
Ansonsten war der Aufenthalt im GÜZ wohl für alle Militärischen Führer ein wertvoller Zugewinn an Erfahrungen! Besonders die technischen Möglichkeiten und die Fähigkeit, Fehler gnadenlos aufzudecken, haben uns beeindruckt.
Und dann diese nette Damenstimme: "Treffer Turm! - Zerstörung! GÜZ - Meldung!"; usw.!
Das Wetter bot alle Variationen. Sonnenschein, Regen, Schnee, Frost und Nebel. In der Abschlussübung wurde schließlich eine gewisse Minensperre, von der man die Ausdehnung und Sperrlücken leider nicht so richtig kannte, vielen zum Verhängnis.
Zum Schluss bleibt noch zu bemerken, dass AGDUS BT 46 nicht so recht mit einigen Panzern zusammen arbeiten wollte und Waffen/Turm-Schäden verursachte, die nach dem Ausbau von AGDUS wieder verschwunden waren.
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AGA vom 01.04. bis 27.06.03
Die AGA wurde von den Ausbildern hochmotiviert angegangen. Die Einschleusung fand in der Sporthalle statt. Schon nach den ersten Tagen häuften sich die Klagen über den "rauen Ton" der Ausbilder und einige Rekruten äußerten den Wunsch, dann doch lieber KDV einreichen zu wollen. Andere waren "schlauer" und nutzten die Nähe zum San.-Bereich und hatten auf diese Art und Weise auch Erfolg! Oder sie erschienen Montags nicht mehr zum Dienst, was bekanntlich ja Konsequenzen hat. Alleine im 2. Zug waren am Ende der AGA von 52 Rekruten nur noch 42 im Dienst! Der Rest: KzH bis Schnellentlassung oder Dienstunfähig bis Schnellentlassung.
Der Überwiegende Teil der Rekruten war jedoch in der Lage, die AGA durchzustehen und die Herausforderungen zu meistern.

SGA
Die ohnehin stark verkürzte SGA wird durch die Notwendigkeit, die Männer am G 36 auszubilden, noch weiter eingeschränkt. Unter großer Dienstbelastung wird die Ausbildung gestrafft und die Inhalte auf das Notwendige beschränkt.

Übungsplatzaufenthalt Altengrabow im August
Die anhaltende Trockenheit macht ein Schießen unmöglich. So werden AGDUS -Systeme eingerüstet und die Zeit und das Gelände zur intensiven Gefechtsausbildung mit dem Großgerät genutzt. Wie sich zeigt, ist diese Ausbildung auch dringend notwendig und so bleiben viele Eindrücke haften, die im November im RÜZ verwertet werden können.
Insbesondere die als Zugführer eingesetzten Leutnante Langelüddecke und Golks gewinnen wertvolle Erfahrungen vor dem bald beginnenden Studium. Besonders die jetzt wieder neue 4er-Gliederung des Panzerzuges bietet Vorteile, aber auch Herausforderungen bei der Führung des Zuges im Gefecht. Ansonsten geht der Übungsplatz ohne Blessuren für Mensch und Material zu Ende.

U.S. - Wache
Die Kompanie hat im Rekrutenjahrgang 2003 insgesamt 3 Wachblöcke à 14 Tage in Hanau und Raum Darmstadt/Frankfurt zugewiesen bekommen. Die Wachdienste erweisen sich als eintönig und nicht unproblematisch im Umgang mit den Zivilen Mitarbeitern der Firma Pond's. In den U.S. Kasernen sind strenge Verhaltensmaßregeln einzuhalten, damit das Bild der Bundeswehr nicht geschmälert wird. In der Freizeit können die Sporteinrichtungen der U.S. Liegenschaften genutzt werden. Außerdem kann bei der PX eingekauft werden. Das Echo bei den Amerikanern über die Deutsche Bewachung ist geteilt: Einige sehen uns als Statisten, einige sind froh, dass wir da sind und unseren Auftrag gewissenhaft durchführen.

Chefwechsel
Im Rahmen des Bataillonsappells, am 26.09.2003, übergibt Hauptmann Kunz die Kompanie an ihren neuen Chef Oberleutnant Bovekamp. Hauptmann Kunz wechselt an das PersAmt HEER in Köln (Zeitungsbericht).

ATN - Schießen und RÜZ - Aufenthalt in Munster
OLt Bovekamp schmiedet in den Wochen bis zum RÜZ seine Pläne für das Thema "Verzögerung". Mehrere Erkundungen mit den Zugführern und zahlreiche verbrauchte Klarsichtfolien gehen der Übung voraus. Alle sind bemüht, die befohlenen Zeiten des Chefs einzuhalten und ihm auch sonst das Gefühl zu geben, eine gute Kompanie übernommen zu haben.
So findet auch vorher noch ein ATN Schießen in Munster statt, um die Voraussetzung für die Teilnahme am RÜZ zu schaffen. Die Kompanie stellt bis zur Übung 18 Einsatzbereite Kampfpanzer "auf die Beine" und marschiert am Sonntag, den 26.November Richtung Lager Trauen. Die Feldjäger, kurz vor Marschbeginn erscheinend, nehmen nur kurz Verbindung auf und setzten sich sogleich vor die Marschkolonne. Gleich hinter dem Tor Ausfall des Chefpanzers. Chef sitzt bei Charlie auf. Zügig geht es durch Sülze, an der Einfahrt zur Panzerringstraße vorbei (hätten wir hier nicht links abbiegen müssen?) und auch an der Verladerampe wird nicht abgebogen (letzte Möglichkeit zum Wenden!). Die ersten Panzer rollen bereits an einem Ortsschild mit der Aufschrift BERGEN vorbei, als versucht wird die Lage über Funk zu entschärfen. Zu Spät! In Bergen bemerken auch die Feldjäger den Fehler, biegen links auf die Hauptstraße ein und wieder links Richtung Panzerringstraße. Die Straße, zunächst auch mit Panzern gut befahrbar, wurde jedoch am Ende in eine Verkehrsberuhigte Zone umgebaut (wer rechnet auch direkt an einem Truppenübungsplatz mit Militärfahrzeugen?!). Wirklich schlimm war jedoch, dass dort am Straßenrand ein LKW geparkt war und die Panzer über den Gehweg fahren mussten. Der Schaden soll sich auf ca. 2500 Euro belaufen!
Sollte der Leser dieser Chronik irgendwann einmal in eine ähnliche Situation geraten, hier die Leitungslösung:
Die befohlene Marschroute einhalten und die Feldjäger fahren lassen!!!

Der RÜZ - Aufenthalt wurde leider von einem schweren Unfall überschattet. Am 31.10.03 wurde daher die 72 Std.-Übung unterbrochen.
Der Panzer von FR Oberländer (Bravo 1) fuhr aus ungeklärter Ursache beim Ausweichen im Zuge eines Waldweges mit hoher Geschwindigkeit rückwärts in den Wald und fällte dabei eine dicke Kiefer, die auf den Turm krachte und den Kdt in der Luke einklemmte. Die Rettungsaktion des bewusstlosen Kdt verlief jedoch schnell und reibungslos. Der Baum wurde mit der Kanone des Zugführerpanzers von der Kdt. -Luke weggeschoben und die Atmung des FR Oberländer setzte wieder ein. Die Besatzung stand zum Teil unter Schock. Der erste Bericht aus dem Krankenhaus sorgte jedoch für Erleichterung. Keine Knochenbrüche oder Kopfverletzungen. Alle an der Rettungsaktion Beteiligten haben schnell und besonnen gehandelt und so schlimmeres verhindert!
Eine Baumscheibe wurde präpariert und wird FR Oberländer nach seiner Genesung als Andenken an seinen 2. Geburtstag, den er künftig am 31.10. feiern kann, überreicht!
Ansonsten kann der Aufenthalt im RÜZ, abgesehen vom ersten Tag der 72 Std.-Übung, als Erfolg bezeichnet werden.
Die AGDUS-Sätze funktionierten ohne größere Probleme. Genauso wie die Panzer. Alle Führer haben Erfahrungen gemacht, die sie auch in zukünftigen Übungen im GÜZ oder RÜZ nutzen könnten.
Könnten, wohlgemerkt! Denn es war der letzte Übungsplatzaufenthalt der Kompanie mit Großgerät für die nächsten Monate! Die Kompanie wird umgerüstet auf Leopard 2 A 5. Jedoch steht jetzt schon fest, dass der nächste Rekrutenjahrgang nicht auf dem Panzer ausgebildet wird.
Unsere Kompanie wird die 1. und 2. Kompanie bei der Vorbereitung für KFOR im Herbst 2004 unterstützen. Die Rekruten, die in der 3./- verbleiben, werden zu Rollenspielern ausgebildet. Parallel ist der Auftrag U.S.-Wache sicherzustellen.
So werden wir diesen Rekrutenjahrgang Ende Dezember mit dem flauen Gefühl im Magen entlassen, das wir in der nächsten Zeit nicht das tun wofür wir eigentlich vorgesehen sind:
Die Ausbildung am und der Umgang mit dem Kampfpanzer!
Dies wird sich besonders auf den Ausbildungsstand der jungen Führer negativ auswirken.
Zum Schluss einige Gedanken, die uns am Ende des Jahres 2003 beschäftigen:
- Die nächste Panzerausbildung wahrscheinlich nicht vor Mai 2005?
- Wird der Standort bis dahin noch bestehen?
- Wird bis dahin die Wehrpflicht schon ausgesetzt sein?
- Wie wird sich die Reform der Reform auf das Btl auswirken?
- Ist die Kampftruppe vom Aussterben bedroht?

Wir sind gespannt, ob sich in dieser Chronik am Ende des nächsten Jahres schon eine Antwort auf diese Fragen ergeben haben wird.